Die Darmgesundheit spielt eine zentrale Rolle für unser gesamtes körperliches und psychisches Wohlbefinden. Nicht nur typische Darmstörungen wie Blähungen, Verstopfung, Durchfall und Bauchschmerzen und Krämpfe zeigen, dass etwas im Darm nicht stimmt, sondern auch eine lange Liste auftretender Symptome außerhalb des Darms. So ist es nicht verwunderlich, das ein kranker Darm eine Reihe von Darmerkrankungen selbst hervorbringt wie Morbus Crohn, Colitis Ulcerosa, Reizdarmsyndrom, Darmkrebs und auch zu diversen Nahrungsmittelintoleranzen, Nahrungsmittelallergien und auch Histaminintoleranz führt, aber ebenso massgeblich für die Entstehung vieler Erkrankungen außerhalb des Darmes ist. Dazu gehören eine erhöhte Infektanfälligkeit, Autoimmunerkrankungen, Stressintoleranz, psychische Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen u.a. Diabetes Typ 2, Adipositas, entzündliche Erkrankungen, Schmerzerkrankungen und eine Fettleber, um nur Einige zu nennen.
Aber was genau trägt zur Darmgesundheit bei und was macht den Darm krank?
Um diesen Zusammenhang besser verstehen zu können, ist es wichtig den Darm in seiner Gesamtheit wahrzunehmen, nämlich als Verdauungsorgan und als Ökosystem, beide Einheiten müssen gut funktionieren, damit wir gesund bleiben. Der Darm als Verdauungsorgan muss in seiner gesamten Länge betrachtet werden, so beginnt die Verdauung bereits im Mund, eine ordentliche Nahrungszerkleinerung sollte bereits dort erfolgen, dieses erleichert dem Magen die weitere Verdauung von Eiweißen. Dannach gelangt der Nahrungsbrei in den Zwölfingerdarm, wo er weiter verarbeitet wird und der Hauptteil der Nährstoffe aufgenommen wird. Unverdauliche Nahrungsreste gelangen dann in den Dickdarm und treffen auf verschiedene Darmbakterien unseren Bewohnern des Darmökosystems, auch Darmflora genannt.
Eine gute Vorverdaung ist ein wichtiger Faktor, damit das Verhältnis von guten und uns krankmachenden Darmbakterien im Gleichgewicht bleibt. Die Vorverdauung kann bereits im Mund durch ungenügendes Kauen gestört werden, im Magen kann ein Mangel an Magensäure, die Eiweißverdauung herabsetzten, gerade wenn regelmässig Säureblocker eingenommen werden. Im Zwölfingerdarm benötigen wir die Verdauungssäfte der Galle und der Bauchspeicheldrüse für eine ordentliche Nahrungsaufspaltung, sind diese und auch andere Faktoren nicht gegeben, wird die Nahrung nicht richtig aufgespalten, dadurch gehen Nährstoffe verloren und unverdaute Nahrungsbestandteile gelangen in den Dickdarm, wo sie von den krankmachenden Darmbakterien verstoffwechselt werden. Was auf Dauer dazuführt, dass sich die krankmachenden Darmbakterien stärker vermehren und gleichzeitig zu einem Rückgang der guten Darmbakterien führt. Die gesundheitlichen Konsequenzen spürt zunächst einmal der Darm, denn der Darmschleim als Schutzschicht wird dünner und in Folge kommt es zu Entzündungen der Darmschleimhaut selbst. Diese Entzündungen und andere Faktoren bewirken langfristig, daß die Darmschleimhaut löchriger und somit durchlässiger wird, so dass nun pathogene Keime, Toxine, Säuren und Nahrungsbestandteile leichter in die Blutbahn gelangen. Dadurch wird das unmittelbar an die Darmschleimhaut angrenzende Immunsystem im Darm enorm gefordert, über 80% unseres Immunsystems befinden sich im Darm, hier wird klar warum der Darm unser Gesundheitsorgan ist. Ist das darmassoziierte Immunsystem permanent damit beschäftigt an der Darmschleimhaut Eindringlinge abzuwehren, so sind andere Schleimhäute im Körper automatisch weniger geschützt, was zu erhöhten Infekten führt. Ausserdem kann diese dauerhafte Aktivität des Immunsystems dazuführen, daß das Immunsystem selbst beginnt langsamer, falsch oder überschiessend zu reagieren, was die Zunahme von Autoimmunerkrankungen und entzündlichen Erkrankungen in der heutigen Zeit erklärt.
Unsere krankmachenden Darmbakterien produzieren zahlreiche Stoffwechselprodukte unter anderem das biogene Amin Histamin, Säuren und Toxine, die zusätzlich unseren Körper und unsere Leber belasten. Außerdem verlangsamen Sie unsere Darmbeweglicheit, beinflussen unser Körpergewicht, können die Entwicklung eines Diabetes Typ 2 begünstigen und wirken sich auf unsere psychische Gesundheit aus. An dieser Stelle möchte ich noch hinzufügen, dass Stress zusätzlich das Wachstum der krankmachenden Darmbakterien verstärkt. Das Stress ebenfalls Entzündungen an der Darmschleimhaut begünstigt und das Entzündungsprozesse im Darm und im Körper die Synthese unseres Glückshormons Serotonin behindern. An Hand dieser Darstellung wird klar wie wichtig ein ausgeglichenes Darmökosystem sprich Darmflora für die körperliche und psychische Gesundheit ist.
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